In der Bezirksklasse Staffel 4 tummeln sich viele Teams aus der Meißener Gegend. Wir hatten daher vor Saisonbeginn den Wunsch für Doppelspiele angegeben, um Fahrtwege zu sparen. Uns wurden auch zwei Doppelspiele eingeräumt. Aber jeweils zu Hause! Die Hallen in Nünchritz, Riesa, Hirschstein, Riesa und Großenhain , die untereinander in Kirschkern-Weitspuck-Entfernung liegen, durften wir jedesmal einzeln anfahren. Welch grandiose Planung! Und so begab sich unsere Zweite auch diesen Samstag auf einen Ausflug nach Diera. Und während Thomas mit Kevin und Jonas auf der Autobahn am anderen Auto vorbeipreschte, genossen René mit Toni und Micha später die Fahrt entlang des malerischen Elbufers bei Meißen und steuerten auf die winzige Gemeinde Zadel zu. Die Straßen wurden schmaler, die Häuser rar, doch, oh Wunder, umgeben von Feld und Wiesen stand mitten im Nichts plötzlich eine topmoderne 1-Feld-Halle.
Kurz nach dem Genießer-Auto traf dann auch unser Kapitän mit dem Rest des Teams ein. Dann bereits die erste Verwirrtaktik des Gegners: Wir durften uns dank riesiger Milchglasfenster mit fiesen Lichtbedingungen einspielen, und zum Spielbeginn wurden die Tische dann um 90 Grad gedreht. Zum Glück, denn das brachte deutlich besseres Licht, aber verwirrend war es allemal.

Nun aber endlich zum sportlichen Teil: Doppel 1 und 2 wie immer glasklar für bzw. gegen uns. Jonas und Thomas bekamen aber das beste Doppel 3 der Liga als Gegner und mussten sich 1:3 geschlagen geben.
Im oberen Paarkreuz wartete eine Mammutaufgabe auf Günz und Toni. Die Gegner Römer und Seidel belegten nämlich Platz 1 und 2 in der Einzelauswertung der gesamten Saison! René agierte anfangs etwas zu zaghaft und geriet gleich mit 0:2 in Rückstand. Doch er konnte dank Kampfgeist und guter Aufschläge das Spiel noch drehen. Toni spielte mit Seidel auf Augenhöhe. Meist waren es nur wenige Ballwechsel die den Ausschlag in den einzelnen Sätzen gaben, doch am Ende triumphierte der Dieraer knapp in 5 Durchgängen.
In der Mitte legten Micha und Jonas los wie die Feuerwehr. Micha stand wie eine Wand und Jonas lies dem Anti-spieler Thalmann keine Chance, in sein Spiel zu finden. Beide Peniger führten schnell 2:0. Doch dann, wie aus dem Nichts, die Wende. Lenart änderte seine Taktik und bezwang unser einstiges Abwehrbollwerk Micha doch noch mit 3:2, und auch Thalmann glich gegen Jonas zum 2:2 aus. Erinnerungen an das Spiel gegen Großenhain wurden wach. Doch diesmal lief es anders! Jonas hielt seine Nerven im Zaum und konnte sich knapp, aber verdient im Entscheidungssatz durchsetzen. Das gab Motivation. Und die brauchten wir auch. Denn im unteren Paarkreuz war bis auf einen Satzgewinn von Thomas in der ersten Runde nicht viel zu holen.

Mit 3:6 ging es also in die zweite Runde. Und oben gab es erneut zwei 5-Satz-Krimis. René verpasste es trotz hoher Führung im vierten Satz den Sack zu zumachen, doch er ließ Seidel während des gesamten Matches nie zu seinem Spiel kommen und gewann schließlich das Duell der Einser. Toni zeigte erneut eine starke Leistung, doch beim Stand von 1:2 nach Sätzen, sah er sich im vierten Satz Matchbällen gegenüber. Ungewohnt nervenstark wehrte unsere Nummer 2 alle 4 Matchbälle des Gegners ab und gewann den Durchgang mit 16:14. Das brach Römer förmlich das Genick, der fünfte Satz war reine Formsache. Und plötzlich waren wir wieder auf 5:6 dran.
Micha demonstrierte anschließend seinem Gegenüber, wie man geduldig spielt, und den Anti effektiv zum „Nichtstun“ einsetzt. Er ließ Thalmann keine Chance. Das Duell der Vierer war dagegen sehr sehenswert. Die ersten 4 Sätze zwischen Jonas und Lenart wurden mit nur 2 Punkten Unterschied entschieden. Dabei vergab Jonas im vierten Satz vergab Jonas leider einen Matchball. Doch René konnte unseren emotionalen Jungspund davon abhalten, die Flugeigenschaften seines Spielgerätes zu testen um sich statt dessen auf sein gutes Spiel zu konzentrieren. Gesagt, getan. Auch sein zweites 5-Satz-Spiel ging an diesem Tag an Jonas. Starke Leistung.
Im unteren Paarkreuz gab es für Kevin und Thomas auch in der zweiten Runde nicht viel zu melden. Kevin musste sich erneut 0:3 geschlagen geben, während Thomas immerhin einen Satzgewinn zu Stande brachte und durchaus am fünften Satz schnüffelte. Doch es sollte eben nicht sein.

Mit 7:8 ging es in das Entscheidungsdoppel. Die ungeschlagene Paarung René und Toni (9:0) traf mit Römer/Seidel auf das zweitbeste Doppel der Liga (16:2). Doch die Partie war außergewöhnlich einseitig. Die Peniger nutzten jede sich bietende Chance für ihr druckvolles Spiel nach vorn. Die Dieraer wussten gar nicht wie ihnen geschah, und fanden sich des Öfteren in der Abwehr wieder. Drei Mal Schneider hieß es am Ende für uns, was uns ein vertröstliches 8:8 bescherte. Für die Dieraer ein Rückschlag im Kampf um den Aufstieg, für uns der Lohn für die weite Fahrt.