Am Samstag verloren die Peniger Tischtennisspieler ihre weiße Weste in der Verbandsliga und konnten am Ende trotzdem Jubeln. Gegen den TSV Pobershau bot das Peniger Sextett eine starke Leistung und gewann 12:3, im Spitzenspiel gegen den TTV Marienberg reichte es nach langem Kampf gerade noch zum Unentschieden, was die Tabellenführung für die Muldestädter bedeutete. Doch der Reihe nach.
Die Partie gegen Pobershau startete erwartungsgemäß mit einer Führung der Gastgeber nach den Doppeln, nur Winkler und Jelinek mussten sich dem starken tschechischen Spitzendoppel Macak/David geschlagen geben. In den Einzeln dominierte Penig die Partie, lediglich Thomas Winkler hatte keinen guten Tag erwischt, er verlor seine beiden Spiele jeweils glatt in drei Sätzen. Besonders kämpferisch zeigte sich Mannschaftsleiter Thomas Funke: Sowohl gegen Bartsch als auch gegen Martin egalisierte der 51-jährige einen 0:2 Satzrückstand und ging am Ende als Sieger vom Tisch.
Einen ganz anderen Verlauf hatte das Spitzenspiel gegen Marienberg, schon nach den Auftaktdoppeln lagen die Hausherren mit 1:2 zurück. Den einen Peniger Punkt holten Tom Gerbig und Norman Ludwig in einem knappen Fünfsatzmatch gegen die Paarung Nimtz/Barthmann. In der ersten Einzelrunde teilten sich beide Mannschaften in jedem Paarkreuz die Punkte. Oben fuhr Gerbig einen ungefährdeten Dreisatzerfolg gegen Nimtz ein, Winkler unterlag nach einem guten Spiel im Entscheidungssatz gegen die Nummer eins der Gäste, Schreiter. In der Mitte konnte Wolf gegen den bis dahin in der Saison ungeschlagenen René Barthmann nichts ausrichten, dafür bot Ludwig gegen Ullmann alles auf und setzte sich verdient durch. Unten musste Kapitän Funke passen, während Jelinek den so wichtigen Anschlusszähler zum 4:5 Zwischenstand holte.
Bis dahin verlief die Partie fast so wie vorher erwartet, doch der Paukenschlag folgte im Spitzenduell der beiden Einser Tom Gerbig und Steffen Schreiter. Der Marienberger brachte den seit über einem Jahr ungeschlagenen Peniger mit seinen zwingenden Rückhandschlägen in arge Bedrängnis und Gerbig fehlten die Mittel, um sich dem steigenden Druck des Erzgebirglers zu entziehen. Folgerichtig verlor er das Match ohne wirkliche Siegchance 1:3. Der zurzeit glücklos agierende Winkler konnte die Überraschung nicht ausgleichen und kam gegen Nimtz auf das gleiche Ergebnis, so dass die Peniger plötzlich 4:7 hinten lagen. In der Partie Wolf gegen Ullmann sah man dann alles, was zu einem spannenden Tischtennisspiel gehört: Zweisatzführung des Muldestädters, Aufholjagd des Bergstädters und ein offener Schlagabtausch im Entscheidungssatz. Beim Stand von 9:9 in eben diesem Durchgang drängte Ullmann sein Gegenüber mit harten Angriffsschlägen bis an die Spielfeldbegrenzung und schmetterte zum Punktgewinn. Doch Wolf stand günstig, holte zum Gegenschlag aus und feuerte den Ball fünf Meter hinter dem Tisch dem völlig überraschten Marienberger zurück auf seine Tischhälfte – Punkt für Penig und Matchball für Wolf. Nach einem kurzen Timeout, Besprechung mit seinen Teamkameraden und einem geplanten kurzen Unterschnittaufschlag beendete Wolf die Partie zu seinen Gunsten. Als sich nun auch noch Ludwig gegen Barthmann förmlich in einen Rausch spielte und punktete, war die Partie wieder offen. Unten gewann Jelinek gegen Seifert, so dass Penig beim Stand von 7:7 erstmals den Ausgleich herstellen konnte. Für den zuletzt so erfolgreichen Kapitän der Peniger, Thomas Funke, reichte es im letzten Einzel des Tages leider nicht zum Sieg, so dass es beim Stand von 7:8 in Entscheidungsdoppel ging. Ludwig hieß hier der Trumpf der Peniger, denn er zeigte die mit Abstand beste Leistung der vier Herren am Tisch. Immer wieder setzte er seine gefährlichen harten Rückrandschläge auf die gegnerische Tischhälfte, woran die Marienberger letztlich scheiterten.
Damit war das gerechte Unentschieden besiegelt, was den Penigern sogar die Tabellenführung in der Verbandsliga bescherte. „Nach wie vor haben wir vor Marienberg und dem Döbelner SV zwei Punkte Vorsprung, deshalb fühlt sich das Unentschieden für uns wie ein Sieg an“, fasste Kapitän Funke nach der Partie zusammen. „Wir wollen Sachsenmeister werden und in die Oberliga aufsteigen, aber jetzt stehen wir ganz vorn und sind natürlich die Gejagten“, ergänzte Penigs Nummer eins, Tom Gerbig.