Gegen den Tabellenführer aus Großenhain traten wir erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung an. Nachdem wir in der Hinrunde ohne Bardti bereits ein 8:8 erkämpften, fuhren wir frohen Mutes und guter Dinge nach Großenhain. Doch hoch motivierte Gegner, schnelle Tische mit einem ungewohnten Ballabsprung und viele knappe Niederlagen sollten unsere Laune schnell kippen.

In den Doppeln ging es für uns noch gut los. Toni und René machten mit ihren Gegnern ebenso kurzen Prozess wie das gegnerische Spitzendoppel mit unseren Trainingshelden Bardti und Micha. Jonas und Thomas zeigten anschließend eine sehr gute Vorstellung und brachten uns mit 2:1 in Front. Leider war es das letzte Mal, dass wir in Führung lagen.

Im ersten Einzel spielte Günz solide gegen Billhardt. Doch dieser agierte wie im Rausch, so dass „solide“ nicht gut genug war. In den entscheidenden Momenten kam der Gegner bei eigenem Aufschlag besser ins Spiel und gewann knapp 3:1. Bardti durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Chancenlos in Satz 1, den Gegner in den Sätzen 2 und 3 an die Wand gespielt, Duell auf Augenhöhe in den Sätzen 4 und 5. Im Entscheidungssatz führte unser Noppenspezialist bereits mit 8:5 und ließ sich mit 9:11 leider doch noch die Butter vom Brot nehmen. Dies war der Auftakt zu einer Reihe von dramatisch knappen Niederlagen.

Micha spielte, naja, wie Micha eben spielt. Unspektakulär, aber irgendwie doch meist erfolgreich. Gegen Schäfer langte es aber nicht ganz und er musste sich mit 1:3 geschlagen geben. Toni hatte schon in der Hinrunde gegen Wündrich seine Mühe, doch bei 2:1 Satzführung sah es gut für uns aus. Leider gab der Großenhainer nicht auf und kämpfte sich mit starkem Spiel in den fünften Satz. Auch da hatte Toni das ein oder andere Mal mit dem Ballabsprung auf den Tischen zu kämpfen. Die gute Leistung des Gegners tat sein Übriges, und Toni stand nach dem 9:11 mit seiner ersten Niederlage im mittleren Paarkreuz da.

Jonas durfte nun erstmals im unteren Paarkreuz an die Tische. Gegen die Nummer 6 begann er druckvoll und gut. Seine Topspins brachten ihn zur sicheren 2:0 Satzführung. Der dritte Satz ging zwar verloren, aber im vierten sah es wieder gut aus. Als Jonas am Matchgewinn schnupperte, den Satz aber dennoch mit 11:13 abgab, überwog der Frust im fünften Satz. Mies gelaunt geriet er innerhalb von Sekunden mit 1:7 in Rückstand. Anschließend besann er sich nochmal und kämpfte sich auf 8:8 heran. Doch auch in diesem Einzel sollte am Ende der Gegner genau 2 Punkte mehr im Entscheidungssatz gemacht haben: 9:11. Unser Captain wehrte sich am Nebentisch gegen die erfolgreiche Aufschlag-Schuss-Kombination von Wolf. Gute Blockbälle und der ein oder andere gezielte Vorhand-Schuss brachten Thomas in den fünften Satz. Dieser war bis zum Ende heiß umkämpft. Doch beim Stand von 10:10 ahnten wir es bereits: ein solcher Punktestand konnte an dem Tag nichts Gutes bedeuten. Leider behielten wir Recht, und Thomas verlor in der Verlängerung.

Aus einer 2:1 Führung wurde plötzlich ein 2:7. Den 4 hauchdünnen Niederlagen sei Dank. Selten hat eine einzelne Einzelrunde ein Gesamtspiel so sehr beeinflusst.
Im anschließenden Duell der Einser zeigte Günz nochmal eine gute Leistung und revanchierte sich für seine Hinrundenniederlage gegen Heinze. Leider schwappte der Kampfgeist unserer Nr. 1 nicht noch auf die anderen über. Eine sehr niederschmetternde Stimmung war auf unserer Bank auszumachen. Entsprechend demotiviert ging es auch in die nächsten Einzel: Bardti gab sich der Niederlage gegen Billhardt ohne große Gegenwehr hin. Auch Toni ließ sich 2 Sätze lang abschießen. Dann wollte er das Spiel doch noch drehen und kämpfte sich in den 5. Satz. Auch hier lag er wieder aussichtslos zurück, kämpfte sich aber wieder ran, nur um am Ende dennoch mit 9:11 zu verlieren. Das geht doch auf keine Kuhhaut!
Auch Micha war bedient. Doch was soll er machen: sein Spiel umstellen? Aus Frust nicht mehr angreifen? Nur noch einfache Unterschnitt oder 0-Schnitt-Aufschläge? Genau, das ist ja auch sonst schon sein Konzept! Zu unserem Glück kam der Gegner überhaupt nicht damit klar, so dass unser Micha den klarsten Einzelsieg des Tages feiern konnte.

Jonas kämpfte immerhin noch 3 Sätze. Doch als beim Stand von 1:1 der dritte Satz unglücklich mit 9:11 verloren ging schenkte er den letzten Satz ab.
Thomas schließlich wollte das Punktspiel wenigsten mit einem kleinen Lichtblick abschließen. Er führte auch 2:1, und im vierten Satz lag der Sieg in der greifbarer Nähe. Doch aus dem 10:10 wurde , wie sollte es anders sein, ein 10:12. Der letzte Satz diente dann nur noch dazu, die Sache endlich hinter uns zu bringen.

Bei Wettervorhersagen gibt es Temperaturen und gefühlte Temperaturen. Beim Punktspiel gibt es Ergebnisse und gefühlte Ergebnisse. Auf dem Papier stand eine klare 4:11 Niederlage. Gefühlt war es jedoch mindestens ein Unentschieden. Doch das interessiert ja am Ende keine Sau.

Der graue Himmel, die kalte Luft, gelegentlicher Regen, der auf die Frontscheibe trifft und eine ewig lange Fahrerei rundeten das miese Gefühl was uns alle beschlich hervorragend ab.

Um wenigstens ein positives Fazit zu ziehen: Unser Fahrer Micha hatte keine Ahnung wo er hinfahren sollte, und – wie es sich für einen Fahrer gehört – natürlich vorher auch nicht nachgeschaut und auch kein Navi dabei. Also lotste Beifahrer Günz das Auto aus dem Kopf zur Halle, auch wenn er selbst noch nie da war. Daraufhin gründete Thomas eine neue Einheit für Orientierungsvermögen: Günz. …das waren die letzten lustigen Momente dieses traurigen Spieltags…