Dass das Spiel unserer Zweiten in Langenau kein leichtes werden würde, war allen vorher klar. Welch dramatischen Verlauf mit ungeahnten Happy-End die Geschichte nehmen würde, ahnte jedoch keiner.

ThoFu fasste unseren Plan vor dem Spiel recht treffend zusammen: Wir MÜSSEN mal wieder 2:1 aus den Doppeln gehen, oben die Punkte teilen, und in der Mitte und Unten unsere leichten Vorteile ausspielen. Das war der Plan. Doch die Realität sah anders aus…

Die ersten beiden Doppel gingen gleich verloren. Thomas und René hatten mehrere Satzbälle, aber das gegnerische Doppel 2 schoss aus allen Rohren und klaute sich Satz 1 und 2. Der dritte Satz war dann Zugabe. Glücklicherweise sind Toni und Micha ein sehr starkes Doppel 3. Ihr Sieg brachte uns den 1:2 Anschlusspunkt.

Oben lief es dann leider nicht rund. Thomas fand nicht zu seiner Form, doch Augustin schoss auf den schnellen Tischen aber auch gut. Der Langenauer, viertbester Spieler der Vorrunde, erkämpfte sich damit ein glattes 3:0 gegen Thomas. René kämpfte gegen den besten der Einzelauswertung, Reichert, auf Augenhöhe. Bei 8:9 im fünften Satz riskierte René einen aggressiven Return auf den kurzen Aufschlag des Gegners, traf aber nur ins Netz. Bei 9:10 riskierte dann Reichert einen aggressiven Return auf den kurzen Aufschlag von Günz und traf leider voll ins Schwarze. Manchmal entscheiden halt Kleinigkeiten. Doch damit lagen wir plötzlich 1:4 hinten!

Jonas kam gegen den unbequemen Jura recht gut zurecht, und drehte das Spiel nach 0:1 dank einer guten Mischung aus überlegten Mitspielen und tollen Angriffsbällen, die der Gegner nicht returnieren konnte. Toni hatte indes eine kleine Auseinandersetzung mit dem Netz. Denn seine Angriffsbälle landeten aufgrund der schnellen Tische ungewöhnlich oft auf der Netzkante und segelten dann über den Tisch. Dennoch war es ein spannendes Match, welches in den ersten 3 Sätzen in die Verlängerung ging. Leider konnte der Langenauer 2 davon für sich entscheiden und den Sack im vierten Satz zumachen. Zwischenstand: 2:5.

Micha zerlegte anschließend Reuß, so wie es nur unser Micha kann. Doch Thomas musste sich der Angriffsgewalt von Rudolph beugen, so dass es nach der ersten Runde 3:6 stand. Die Luft wurde dünn.

René konnte zumindest gegen Augustin überzeugen und gewann 3:1. Thomas lieferte sich im Duell der Einser ein knappes Spiel mit Reichert. Doch der Langenauer erwischte im Entscheidungssatz den besseren Start und sicherte sich den knappen Sieg. Nun stand es 4:7. Selbst die kühnsten Peniger Optimisten rechneten maximal noch mit einem Unentschieden.

Doch unsere Nummer 3-6 warfen noch einmal alles in die Waagschale. Jonas ging gegen Heim nach einem tollen, offensiven Auftakt schnell 2:0 in Führung. Doch der Langenauer brachte sich nach und nach besser ins Spiel. Unserem seit Monaten ungeschlagenem Spieler gelang es aber, sich anzupassen und in den entscheidenden Momenten gut anzugreifen. Mit dieser tollen Leistung sicherte er sich den 3:2 Sieg, behält weiterhin eine weiße Weste und bescherte uns gleichzeitig den 5. Punkt.
Von der Bank sah es aus, als ob Toni gegen Jura die Körperspannung eines sehr weichen Gummibärchens hat, was sicherlich auf seine Ferse zurückzuführen ist. Glücklicherweise war er aber mental voll da, und holte aus seinem Körper im Rahmen des Möglichen alles raus. Und auch wenn es optisch kein Leckerbissen war, sein Kampfgeist sicherte uns den Punkt zum 6:7 Anschluss.

Die Partien im unteren Paarkreuz waren vorentscheidend. Micha erwischte einen guten Start, doch nach verlorenem zweiten Satz stand es nur noch 1:1. Den wichtigen dritten Satz konnte sich unser Reaktionswunder hart, aber verdient gegen die Angriffsgewalt von Rudolph sichern. Im vierten Satz ging Micha dann komfortabel in Führung, ließ dann aber auch 3 Matchbälle liegen. Zur Erleichterung seiner Kollegen nutzte er seinen vierten und sicherte uns den 7:7 Ausgleich. Das Spiel von Thomas gegen Reus war ein stetiges Auf und Ab. Mal spielte Thomas tolle Bälle, mal flogen seine Vorhandbälle unkontrolliert ins Nirvana. Im fünften Satz spielte er dann seine ganze Routine aus, ging früh in Führung, und gab diese bis zum Ende nicht mehr ab. Plötzlich lagen wir 8:7 vorn! Na nu?

Es ging ins Entscheidungsdoppel. Eigentlich eine Spezialität von uns. Nach dem 0:3 im Eingangsdoppel waren René und Thomas aber eher verhalten und kassierten im ersten Satz gleich die Quittung. Mit 11:2 wurden sie paniert. Gefühlte 20 Rückhand-Winner waren da vom Gegner dabei. Doch dann klappte ein Schalter um. Die beiden fanden nach und nach besser ins Spiel. Insbesondere die Vorhand von Günz funktionierte immer besser und brachte die Gegner ein ums andere Mal in Probleme. Im Entscheidungsdoppel funktioniert René scheinbar am Besten. Nach einem hart erkämpften 3:1 Sieg beendeten wir die Partie plötzlich mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen 9:7 Sieg.

Solche Tage sind die schönsten. Man liegt zurück, kämpft, gewinnt am Ende, und jeder hat seinen wichtigen Beitrag zum Sieg geleistet. Ja, nach so einem Spiel kann man sich abends zurücklehnen und sich mal richtig was gönnen. Zum Beispiel eine total geile Banane. (Insider)