Zum zweiten Auswärts-Doppelspiel führte uns die Reise diesmal zu Beginn in die Pfefferkuchenstadt Pulsnitz. Dort angekommen, suchten wir zuerst die Sporthalle „Kante“, welche direkt an der Hauptstraße lag. Dennoch sind beide Autos ganz geschmeidig dran vorbei gerauscht. Beim erneuten Entlangfahren wandten wir uns dann hilfesuchend an einen Passanten: „Wo bitte ist denn hier die Turnhalle?“. Glücklicherweise sind wir dabei an einen Profi geraten, denn er hob galant die Hand und deutete geradewegs neben das Auto: wir standen direkt davor! So was aber auch…!

Die Partie erwies sich dann als erste echte Klatsche der Saison. Da Bardti noch arbeiten war, rückte Max mit ins Team. Bei der Aufstellung der Doppel haben wir uns dann leider gleich verpokert und wollten Doppel 3 mit René und Robert stark machen. Ein Fehler, denn das hatten auch die Gäste vor. Nachdem sich das jeweilige Doppel eins der Teams klar durchsetzte, gab es einen offenen Kampf um Doppel 3. In einem spannenden Spiel war bis zum letzten Ball alles offen, doch die Pulsnitzer setzten sich mit 13:11 im Fünften Satz durch. Ab da ging es nur noch bergab.

Michél kam gegen den mit sehr gutem Gefühl ausgestatteten Kutzner hart unter die Räder, während Benny gegen den kaum bezwungenen Kahle keine 120% aufbringen konnte um ihn in Schach zu halten.

Markus war mit Sicherheit der Mann des Spiels. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Mannschaftsleiter hatte doch tatsächlich seine gepackten Sachen vergessen, so dass er weder das richtige Trikot, noch irgendeine Hose (schon recht keine kurze) dabei hatte. Jetzt galt es, möglichst schweißfrei durch das Spiel zu kommen. Das gelang ihm bravourös. In Windeseile hatte er seinen gegenüber zerlegt. René mühte sich gegen Menzel. Beim Stande von 1:1 und 10:10 konnte sich jedoch der Pulsnitzer den vorentscheidenden Satz noch angeln und den vierten geschickt runterspielen.

Robert zeigte dann wieder einmal Fahrstuhl-tischtennis: mal auf höchstem Niveau, mal im Keller spielend. So führte er im zweiten Satz 10:0 (!), gab zwei Ehrenpunkte ab, glich aber zum 1:1 aus. Im dritten Satz war alles offen, doch wie schon René verlor auch er diesen nach 10:10 noch, um dann auch im vierten das Nachsehen zu haben. Da auch Max verlor, stand es 2:7 nach der ersten Runde. Niederschmetternd.

Kahle verzweifelte dann an Michéls Noppe und seinem gutem Vorhand-block. Nachdem Michél den ersten Satz an sich riss, bäumte sich der Pfefferkuchenstädter noch einmal auf. Doch in dem sehr hart umkämpften zweiten Satz hatte dennoch der Peniger knapp die Nase vorn und machte den Sack dann im Dritten zu. Benny spielte zwar gut, aber leider nicht gut genug um Kutzner zu bezwingen.

Dann kam das „Highlight“ des Spieles: Menzel gegen Markus. Es erinnerte sehr stark an Badminton bei Olympia. Keine Ahnung, was der Pulsnitzer bezweckte, aber er ergab sich praktisch kampflos. Zum Vergleich für die eingefleischten Peniger Leser: das toppt wahrscheinlich selbst die lustloseste Einstellung von Ralf J.
Auch René war die Lust am Spielen vergangen. Ohne jeglichen Kampfeswillen verlor er auch sein zweites Einzel.

Da anschließend auch Robert und Max jeweils den Kürzeren zogen, waren wir ratz fatz fertig und hatten nun über 2 Stunden Zeit, um ins 6 km entfernte Großnaundorf zu reisen. Wir hätten praktisch auch wandern können.

Nach ein paar Knackern und Brötchen, einer Monsterflasche Energydrink und einer Umleitung trafen wir dann in Großnaundorf ein. Auch wenn die Halle nicht mehr die neueste war, so waren die Spielbedingungen sehr gut: angenehme Tische, gutes Licht und ausreichend Platz. Als sich dann die Halle auch nach und nach füllte, sollte auch die Stimmung noch gut werden. Unser Sunnyboy Bardti kam dann auch noch extra für dieses Spiel angereist und brachte Markus auch noch ein Trikot mit. Dann konnte es ja losgehen!

Markus und Benny bezwangen gleich mal eben das ungeschlagene tschechische (?) Doppel Vavak/Fialka. Eine ganz ganz starke Leistung. Michél und Bardti kämpften sich nach 0:2 noch auf 2:2 heran, um dann einen irren letzten Satz zu spielen. Die Peniger gingen mit 7:1 in Führung. Auszeit Großnaundorf, danach 7 Punkte in Folge für die Gastgeber und am Ende ein 9:11 aus unserer Sicht. Das war schon vorentscheidend! René und Robert waren beide nicht auf der Höhe und ließen sich von dem unglaublichen Geschehen am Nebentisch zu sehr ablenken. Und schon lagen wir hinten.

Benny fand dann gegen Pfleger kein Mittel, doch Michél spielte ein ganz starkes, und sehr sehr sehr langes Spiel gegen Vavak. Im vierten Satz hatte unsere Nummer eins auch 4 Matchbälle. Unser Pechvogel des Spieles konnte diese leider nicht verwerten und wie schon im Doppel vorher musste er sich am Ende mit 9:11 im fünften Satz geschlagen geben. Bitter…

Als sich dann auch René gegen Linkshänder Schäfer geschlagen geben musste, lagen wir mit 1:5 hinten! Doch Markus war der Fels in der Brandung. Gegen den unbequemen Fuchs musste unser Dreier ganz schön ackern. Nach dem schnell verlorenem ersten Satz war jeder weitere hart umkämpft, doch Markus setzte sich stets knapp durch. …zum Glück hatte er inzwischen kurze Hosen an.

Unten bewies Robert unglücklicherweise ein Talent für mieses Timing. Ausgerechnet gegen den besten Spieler des Paarkreuzes, den ungeschlagenen Fialka zeigte Robert seine beste Leistung. Eine richtig starke Vorstellung des Linkshänders. Bei 9:9 und eigenem Aufschlag im fünften Satz roch es nach Sieg. Doch es folgte ein Fehlaufschlag, und kurze Zeit später jubelte der Tscheche. Schon 3 ganz enge Spiele, die an die Gastgeber gingen. Die Welt ist manchmal grausam. Bardti gewann dann, fast schon erwartungsgemäß in fünf Sätzen, gegen Jaksch, so dass wir mit 3:6 in die zweite Runde starteten.

Michél war sichtlich angeknackst durch seine Niederlagen, kämpfte jedoch tapfer. Als er sich dann aber einen Muskel im Oberschenkel zerrte, war es nicht mehr möglich, dass Spiel noch zu gewinnen. Wir lagen damit schon 3:7 zurück. Das war wohl der Startschuss für Benny. Er zeigte sich in bestechender Form gegen Vavak und verkürzte für uns auf 4:7.

Unser Spieler des Tages, Markus, zermürbte dann auch den sehr sicheren Schäfer. Dieser bemerkte nach einem Ballwechsel sehr treffend: „Der Ball macht alles mögliche. Aber nichts physikalisches.“ Am Ende gelang Markus aber sein 4. Einzelsieg des Tages, und da er auch im Doppel nicht verlor blieb er als einziger gänzlich ungeschlagen! Wider Erwarten zwang René seinem Gegenüber konsequent sein Spiel auf und brachte uns mit seinem Sieg über Fuchs auf 6:7 heran. Ging da noch was?

Gegen Fialka war Bardti leider chancenlos, so dass nun alle Hoffnungen erneut auf Robert lagen. Der verlor die ersten beiden Sätze relativ schnell. Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, als uns „Fahrstuhl-Robert“ eines besseren belehrte. Wie ausgewechselt spielte er seinen Gegner in den Sätzen 3 und 4 mit 11:3 und 11:2 an die Wand! Da war sie wieder, die Hoffnung! Der letzte Satz war dann wieder ausgeglichen, 9:9. Zum vierten Mal in dieser Partie. Selbst der fieseste Krimiautor hätte den Unterlegenen wenigstens eines der knappen Spiele gewinnen lassen. Doch das wahre Leben eben nicht. Unter den Jubelschreien der gut 30 Zuschauer besiegelte Jaksch mit dem 11:9 im fünften Satz den 9:6 Gesamtsieg.
Das war definitiv ein Spiel der liegengelassenen Chancen!

Fazit:
– Wir wollten 1 von 4 möglichen Punkten holen und sind knapp gescheitert. Schade, aber kein Beinbruch. Das 6:9 in Großnaundorf schmerzt aber viel mehr als die Klatsche in Pulsnitz.
– In einer „normalen“ Saison hätten wir schon ein gutes Stück Luft zu den Abstiegsplätzen. So ist es mal wieder ein bitterer Kampf um das rettende Ufer.
– Markus spielt sich gerade in Topform, während Bardti sehr effektiv vorgeht (9:3, von 9 Siegen 7 in fünf Sätzen, alle 3 Niederlagen mit 0:3)
– nicht zu vergessen: wir liegen noch immer vor Burgstädt! 😉