Zu ungewohnter Zeit am Sonntag früh reiste die Zweite nach Hartmannsdorf. Ziel war es, den ersten Punkt der Saison zu holen. Beide Teams traten mit jeweils einem Ersatz an. Bei den Gastgebern fehlte der ältere der Steinmetz-Geschwister, während bei uns der in jeder Mannschaft einsetzbare Jonas den verhinderten Falk ersetzte.

Die Doppel verliefen eher mäßig. René und Micha hatten als Doppel 1 keine Probleme, während das links/links Duo Robert und Jonas recht knapp mit 1:3 gegen Weinert/Steinmetz verlor. Wir bauten ja noch auf unser Doppel 3. Doch Thomas und Toni hatten mit Oehme und Baumgartner so ihre liebe Mühe. Ein umstrittener Aufschlag am Ende des vierten Satzes leitete dann die knappe Niederlage ein. Damit ging es 1:2 aus den Doppeln. Und diesem Rückstand sollten wir noch eine ganze Weile hinterherlaufen…

René G. bekam es erst mal mit René G. zu tun. Nein, es war kein Kampf mit irgendeinem inneren Dämon, sondern ein „Klassiker“ war angesetzt: Günzel – Görtz. Der Hartmannsdorfer und seine unbequeme Spielweise sind nicht jedermanns Sache. Wie immer kämpfte er tapfer um jeden Ball, doch der ein oder andere Vorhand-Spin oder Glücksball bescherte Günz einen knappen 3:0 Sieg. Am Nebentisch spielte Robert groß auf gegen Weinert. Besser als in sämtlichen vorherigen Trainingseinheiten spielte er in den ersten beiden Sätzen klasse Tischtennis. Harte präzise Topspins und – man höre und staune – ganz sichere Rückhandkonterbälle ließen Weinert ganz schön oft die Bälle holen gehen. Doch eine kleine Phase der Unaufmerksamkeit beim 10:5 im zweiten Satz führte dazu, dass dieser doch noch verloren ging. Das nagte dementsprechend am Selbstbewusstsein und Robert musste sich 1:3 geschlagen geben. Schade, denn die gezeigte Leistung war toll.

Auch in der Mitte wurden die Punkte geteilt. Toni hatte den verbliebenen Steinmetz stets sicher im Griff und geriet nie auch nur in Gefahr eines Satzverlustes. Ob es seine unangenehmen Aufschläge waren, seine peitschende Vorhand oder seine bloße Anwesenheit? Am Ende hieß es 3:0 für Toni. Micha bekam es mit Oehme zu tun. Jeder hat ja mal einen schlechten Tag. Am Sonntag entschied sich Micha, mal seinen zu nehmen. Vielleicht hat der Hartmannsdorfer mit den bratpfannengroßen Händen aber auch einfach unserem Micha vorm Spiel die Finger zerdrückt? Jedenfalls gelang Micha kein Unterschnitt. Und Oehme wurzelte jeden Ball mit brachialer Härte auf unseren wehrlosen kleinen Vogel. Chancenlos.

Auch das untere Paarkreuz kam über eine Punkteteilung nicht hinaus. Der Mannschaftskapitän Thomas spielte seine Erfahrung aus und dominierte den Ersatzmann Frech beim 3:0 Sieg deutlich. Der dritte Linkshänder im Bunde, Jonas, nahm es derweil mit Baumgartner auf. Ein offener Schlagabtausch zwischen den Generationen. Sobald der Hartmannsdorfer versuchte nach vorne zu spielen, fand er in Göppert seinen Meister, da dieser mindestens doppelt so schnell beim Blocken oder Ziehen war. Doch er hatte ja noch andere Waffen: die Schnittabwehr und lautes Aufregen. Beides war recht erfolgreich. Doch Jonas hielt stets tapfer dagegen. Selbst bei 4:9 im fünften Satz kämpfte sich unser Youngster bis auf 9:9 heran. Jegliche Farbe war inzwischen aus dem Gesicht des Hartmannsdorfers gewichen. Doch der erste Fehler nach 5 Punkten in Folge bescherte ihm einen Matchball, den er leider auch nutzen konnte.

Mit 4:5 lagen wir nach der ersten Runde noch immer diesen 1 Punkt aus den Doppeln hinten.
Im Spiel der beiden Einser machte René mit Weinert kurzen Prozess. Dieser hatte zeitweise jedoch mehr Probleme mit seiner eigenen Noppe als mit dem konsequenten Angriff René´s.
Robert zeigte dann auch im zweiten Einzel eine sehr ansprechende Leistung. Variable Spins, sowohl mit Tempo als auch mal sehr langsam mit viel Rotation, ließen Görtz nur schwer einen Rhythmus finden. Beide Spieler schenkten sich nichts. In 4 hart umkämpften Sätzen ging es stets in die Verlängerung. Im vierten hatte Robert sogar Matchball. Im fünften Satz war dann die Luft raus: Görtz siegte mit 3:2. Doch Robert hat angesichts der starken Leistung keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen.

Hartmannsdorf war weiterhin mit 1 Punkt vorn, und das sollte sich auch jetzt nicht ändern. Toni trug seine starke Form auch in das zweite Einzel und konnte Oehme beeindruckend deutlich mit 3:1 in die Knie zwingen. Steinmetz war dann eigentlich ein gefundenes Fressen für unseren Abwehrstratege Micha. Doch wie schon erwähnt: es war nicht sein Tag. Er bemühte sich redlich, doch Steinmetz fand stets die Lücke in der Abwehr und konnte sich nach 5 umkämpften Sätzen durchsetzen. Damit führten die Gastgeber nun mit 7:6.

Thomas hatte dann mit Baumgartner und dessen sehr abwechslungsreichen Aufschlägen seine liebe Mühe. Beide Spieler schenkten sich nichts, doch im entscheidenden Moment konnte sich unser Kapitän im 5. Satz absetzen und zum 7:7 ausgleichen. Am Nebentisch stand nun Jonas unter Druck. Doch er spielte souverän seinen Stiefel und war bei jedem Schlag einen Tick sicherer und besser als der Hartmannsdorfer Frech. Durch seinen 3:0 Sieg gingen wir erstmals in Führung.

Es roch nach Sieg. René und Micha sollten ihn jetzt nur noch eintüten. Gegen Weinert und Steinmetz brachte unser Micha die Bälle auch wieder sicher auf den Tisch, während René mit seinem sicheren Vorhandangriff die Punkte einfuhr. Die Gastgeber fanden nie wirklich ein gefährliches Mittel dagegen. Am Ende hieß es 3:0 für uns.

Nach gut 3 Stunden Spielzeit stand mit 9:7 der erste Saisonsieg fest. Ein tolles Gefühl, was wir uns beim anschließenden Essen im Braugut noch einmal genossen. Das sollte uns Hoffnung für die folgenden Aufgaben geben.