Bereits die Eröffnung der Oberligapartie zwischen dem TSV Penig und dem SV Dresden Mitte 1950 war ein Höhepunkt, weitere sollten folgen: Nachdem Penigs Kapitän Wolf die Gäste begrüßte, bedankte sich der Teamchef der Dresdner, Nack, für den freundlichen Empfang und lobte die doch recht interessante Architektur der Turnhalle, bemängelte aber gleichzeitig die regelkonformen aber dennoch etwas frostigen Temperaturen im Inneren. Ohne jegliche Insiderkenntnisse traf Nack mit dieser kurzen Analyse genau den Nerv der Zeit, verhandelt man doch in Penig gerade mit der Stadtverwaltung über die zukünftige Nutzung der Turnhalle in der Chemnitzer Straße. Der aktuelle Zustand enspricht einfach nicht mehr den heutigen Ansprüchen, das wird jeder einsehen. Aber die Turnhalle ist einfach einzigartig, es gibt wohl in ganz Sachsen oder gar ganz Deutschland keine gleichartige Halle, die zudem Teil der Geschichte Penigs ist.
Doch zurück zum Sport. Die Peniger riefen zum ersten Mal die gleiche Doppelaufstellung auf, wie in der vorangegangenen Partie. Als Spitzendoppel fungierten Gerbig und Wolf, die ihre Partie auch souverän gewannen. Am Nachbartisch lieferten sich Roman/Scior ein hartes aber offenes Duell gegen das Spitzenduo der Gäste. Während Winkler und Jelinek bereits gegen das dritte Doppel auf der Siegerstraße waren, stand es bei Roman/Scior im letzten Durchgang 9:9. Doch der Gegner hatte Aufschlag und Scior ließ sich etwas zu sehr verunsichern – 9:11. Schade! Dennoch stand die 2:1 Führung zu Buche und Thomas Winkler brachte es auf der Bank auf den Punkt: „Alles nach Plan, was wollen wir mehr.“
In der ersten Einzelrunde gab es nur eine wirklich enge Partie zu bewundern, nämlich die zwischen Roman und der Nummer eins der Gäste, René Herold. Die beiden lieferten sich tolle Topspin-Ralleys, am Ende hatte Penigs Zweier die Nase vorn und sicherte sich den Fünfsatzerfolg. Die einzige Niederlage kassierte der nach einer Erkältung noch etwas kraftlos agierende Peniger Kapitän André Wolf. Gegen Buscher reichte es im ersten Durchgang noch zum 14:12, danach ging die Leistungskurve aber deutlich nach unten. Egal, denn das untere Paarkreuz überzeugte dafür umso mehr. Winkler hatte in der Mitte schon gegen Hempel keine Luft ran kommen lassen und auch unten zogen Jelinek und Scior ihre Kreise. Erstmals in der Saison kamen unten auf einen Schlag zwei Zähler, so dass beim Stand von 7:2 die Zeichen auf einen schnellen Sieg gesetzt waren.
So kam was kommen musste, Gerbig und Roman sicherten mit ihren jeweils zweiten Tageserfolgen den Gesamtsieg des TSV. Dabei ließ sich Roman auch nicht von durch die Halle fliegenden Spielgeräten irritieren. Zum Glück wurde keiner von Nacks unfreiwillig zum Flugobjekt mutierten Schläger getroffen und auch der Schläger selbst nahm keinen Schaden. So freuten sich am Ende doch alle über einen 9:2 Erfolg: Die Peniger über den gegen Dresden und die Dresdner über den in gleicher Höhe zuvor in Freiberg errungenen Auswärtssieg.
Punkteteilung: Gerig (2,5); Roman (2); Winkler (1,5); Wolf (0,5); Jelinek (1,5); Scior (1)
Die nächste Partie findet am kommenden Samstag 14 Uhr im Volkshaus Gornsdorf statt.