Während der gesamten Saison haben wir tatkräftige Unterstützung durch unsere Ersatzleute in Anspruch genommen. Für einige war es deutlich zu hoch, andere konnten einigermaßen mithalten, und wieder andere kratzten am Sieg. Einen Punkt hat aber noch keiner gemacht. …bis zum vorletzten Spiel der Saison, als wir unseren Edeljoker entdeckten: Micha!

Nachdem wir eine Woche zuvor in Bestbesetzung gegen Pulsnitz mit ihrem etwas quengeligem Menzel verloren, hatten wir keine großen Hoffnungen auf etwas Zählbares gegen den Tabellenzweiten Großnaundorf. Doch es sollte anders kommen. Zum Glück.

Markus und Benny gewannen souverän gegen das gegnerische Opferdoppel 2, Michél und Bardti fighteten sich in einen 5. Satz, verloren am Ende aber dennoch erneut. Doch die Überraschung kam im Doppel 3. Micha und René gewannen 3:1. Während René aggressiv nach vorne spielte, hielt Micha einfach den Ball im Spiel. Egal, wo der Gegner auch hinspielte, Michas Schläger war schon da! Und unglaublicherweise hat Micha in den letzten 2 Jahren einen kurzen Aufschlag gelernt. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, doch es war wahr und auch mit der Schlüssel zum Erfolg.

Im oberen Paarkreuz waren die Gäste an dem Tag einfach zu stark. Benny war chancenlos, während Michél tapfer versuchte, dagegenzuhalten. Doch seine Noppe hatte nicht den gewünschten zerstörerischen Effekt, so dass Vavak mit seiner starken Rückhand und der beidseitig sehr sichere Pfleger unserer Nr. 1 jeweils 3:1 niederringen konnten.

Mit Fialka hatte Großnaundorf den besten Spieler des mittleren Paarkreuzes an Bord (14:2). Markus musste sich auch arg strecken und fischte sehr viele Bälle aus der Abwehr. Ein ausgeglichenes Duell, an dessen Ende sich Markus knapp 3:2 durchsetzte. Gegen Schäfer ging es dann für ihn noch besser los: schnell stand es 2:0 für unseren Kapitän. Doch Schäfer klammerte sich am Strohhalm, wurde immer sicherer. Er holte sich Satz 3 und führte im 4. Satz mit 10:8. Das Spiel drohte, komplett zu kippen. Doch nur wenige gestocherte Bälle später triumphierte Markus mit 13:11 im 4. Satz. René war mit neuen Belägen und neuer Motivation unterwegs. Mit dem Linkshänder Schäfer stand ihm ein Spieler gegenüber, der einen fast identischen Spielstil hatte. Beide punkteten durch ihre Angaben oder den Schlag danach, doch am Ende gelang es René, sich knapp mit 11:9 im 5. Satz zu behaupten. Fialka hätte mit dem Günzel der Wochen zuvor einfach kurzen Prozess gemacht, doch an diesem Tag lief es für René. Er bewegte sich, die Vorhand kam, und schwupps, stand ein nie erwarteter Sieg auf dem Protokoll.

Das Sahnehäubchen war dann natürlich das untere Paarkreuz. Bardti, wie immer ohne Training, gab gegen Jaksch und Ersatzmann Jung nicht einen einzigen Satz ab, auch wenn es manchmal sehr eng war. Beeindruckend. Doch noch unglaublicher war der Erfolg von Micha. Er bewegt sich nicht, und Worte wie „Topspin“ oder „Technik“ kennt er höchstens aus dem Duden. Doch er hat monstermäßige Reaktionen und stets ein super Gefühl für die Länge eines Balles. Jaksch versuchte es mit Schnittvariationen, kurzen und langen Bällen, links und rechts… doch was ihm fehlte war ein Endschlag. Darum retournierte unsere Ballprallwand beinahe alles und gewann 3:0. Ersatzmann Jung verfolgte dann ein anderes Prinzip: etwas mitspielen, dann abschießen. Nicht ungefährlich, wenn die Trefferquote stimmt. Doch genau da haperte es bei Jung. Micha war einfach sicherer und bescherte uns mit seinem zweiten Sieg den 10:5 Gesamtsieg. Großartig gespielt, Herr Vogel!

Nun gilt es, am kommenden Samstag ein würdiges Saisonabschlussspiel gegen Görlitz aufs Parkett zu zaubern.