Zum letzten Punktspiel der Saison reisten wir zusammen mit 15.000 Fans nach Aue. Aus unerklärlichen Gründen, wollten sich jedoch die Abertausenden von Anhängern nicht das entscheidende Spiel in der Tischtennis-Landesliga anschauen, sondern stattdessen Zweitliga-Fußball. …wenn die wüssten, was die da verpasst haben…!
Das Spiel stand unter keinem guten Stern: 3 Teams unserer Staffel waren punktgleich (Penig, Rotation, Wurzen), nur 2 würden sich halten, 1 Team absteigen. Und da unser Spielverhältnis zu schlecht war, musste mindestens ein Unentschieden her, ein Sieg wäre noch besser. Unsere 1. Mannschaft ist uns zu Liebe in der OL nur mit einer Rumpftruppe im Lokalderby gegen Burgstädt angetreten, um uns die Chance auf die Liga zu erhalten. Doch am Vorabend des Spiels zog sich unser Michél auch noch eine schwere Magen-Darm-Infektion zu. Damit wir nicht auch noch ersatzgeschwächt antreten mussten, reiste er unter Aufbringung all seiner Kräfte dennoch mit an, um sich aufstellen zu lassen. Bis auf 1 Ballwechsel konnte er aber nicht spielen, so dass wir schon mal 3 kampflose Punkte für den Gegner einplanen mussten.
Glücklicherweise war Aues Nr. 4, Geburtstagskind Arnold, einer der 15.000 die sich die andere Spitzenpartie in Aue ansahen. So gingen beide Teams leicht geschwächt aufeinander los, wobei Aue immerhin auf sein komplettes Spitzentrio zurückgreifen konnte.
Die Doppel starteten wie erhofft: Markus und Benny mit einem sicheren Sieg, Bardti und René nach 2:0 noch 3:2 gewonnen. Das andere Doppel ging kampflos weg, so dass wir 2:1 vorn lagen.
Oben gab es dann nur 1 Begegnung. René spielte nicht übel gegen Meier-Knietzsch, musste sich dem besseren Spieler aber 1:3 geschlagen geben. Zwischenstand 2:3.
Unsere Mitte dann mit starkem Spiel. Benny fand schnell in das saubere Spiel Gundermanns und konnte ihn unerwartet klar mit 3:0 niederhalten. Markus kämpfte gegen einen bärenstarken Woldt 5 knappe Sätze lang, um am Ende knapp zu triumphieren. Stand 4:3
Unten dann zwei souveräne Siege durch den „Vati“ und Sunnyboy Bardti über die beiden Ersatzmänner Aues. Dies brachte uns komfortabel mit 6:3 in Front. Doch sicher war hier noch gar nix. Das sollte sich im Folgenden auch leider bestätigen.
Oben startete René furios gegen Polheim und konnte mit Fortunas Hilfe sogar 2:0 in Front gehen. Doch der Oldie stellte sein Spiel um, und versuchte fortan, Günz zu mehr Fehlern zu zwingen. Leider gelang es ihm, und er verkürzte auf 5:6.
Markus spielte dann auch gegen Gundermann stark, doch des Gegners Angriffsbälle waren einfach zu hart. Im Spiel gegen Woldt traf dann unsere „Maschine“ Benny auf einen der wenigen Gegner, wo er absolut nicht zurechtkam. Woran auch immer es lag, aber die Maschine stockte. Ebenso wie unser Atem. Denn nach seiner Niederlage stand es 6:7. Die Luft zum Klassenerhalt wurde eng!
Falls Thomas in dieser Situation nervös war, lies er sich das gekonnt nicht anmerken. Bravourös rang er Polheim junior nieder. Als er beim Erreichen des 10. Punktes im 3. Satz schon zum Händeschütteln kam, hatte man das erste Mal das Gefühl, das Spiel könnte für ihn nicht schnell genug vorbei gehen. Beim Stand von 7:7 lag es nun an Bardti, uns den vorentscheidenden 8. Punkt zu bescheren. Doch die Nerven hielten nicht stand, zu groß war der Druck, der auf ihm lastete. Mit bangen Augen mussten wir mit ansehen, wie Aue 8:7 in Front ging.
Nach 17 Saisonspielen und 274 Begegnungen in diesen Spielen hing nun die sportliche Zukunft der zweiten Peniger Mannschaft einzig vom folgenden Entscheidungsdoppel ab. Dementsprechend nervös begannen Markus und Benny auch. Doch in den folgenden Sätzen merkte man den unbedingten Siegeswillen, so dass wir 3 dramatische Sätze später den ersten Teilerfolg hatten: 8:8 und damit 1 Punkt in Aue!
Doch um nicht abzusteigen, musste entweder Rotation oder Wurzen auch verlieren, sonst hilft uns auch das Unentschieden nicht. Wie wir gleich nach Spielschluss feststellten, gewann Rotation. Jetzt hieß es: warten und hoffen auf eine Niederlage Wurzens. 2 Stunden später dann die erlösende Nachricht: Wurzen verliert! Klassenerhalt gesichert! …selten so erleichtert gewesen. Wir waren ganz unten, viele viele Spiele lang. Doch wir haben gekämpft. Bis zum letzten. Und dass dieser Kampf, diese starke Rückrunde, doch noch mit dem Klassenerhalt belohnt wird, ist ein tolles Gefühl.
Jetzt heißt es entspannen, Kräfte tanken, und dann fleißig für die neue Saison trainieren. Denn egal was passiert, es wird sicher nicht leichter!